Das Gemälde des Bremer Malers Gustav Quentell (1816-1896) zeigt den Kaufmann Johann Hermann Holler (1818-1868) und dessen Frau Emma Johanne Sophie Holler (1828-1912) . Dargestellt sind die beiden während eines Ausritts in der Nähe von Bremen; in der Ferne kann man die Kirche von Oberneuland erkennen. Ungewöhnlich für Bremen ist das Doppelporträt der Hollers, weil es sich für die Hansestadt um das einzige Beispiel dieser Art handelt. Mit ihm wird allerdings eine Bildnisform aufgegriffen, die vor allem auf den Britischen Inseln während der vorangegangenen hundert Jahre häufiger anzutreffen war. Dort war es während des 18. Jahrhunderts zusehends beim Adel und der bürgerlichen Oberschicht Mode geworden, sich mit seinem Pferd darstellen zu lassen, also in einer Pose, in der sich seit dem 16. Jahrhundert fast ausnahmslos Regenten und Feldherren abbilden ließen. Doch im Unterschied zu ihren Vorläufern sollten in den englischen Gemälden und auch auf unserem Bild durch die Pferde nicht nur Kraft, Schnelligkeit und herrschaftliche Überlegenheit zur Schau gestellt werden, sondern auch die natürliche, nicht inszenierte Art des Umgangs mit dem Reittier als alltäglichem Begleiter.
Leihgabe des Bürgerparkvereins Bremen.
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