Grillenhäuschen waren als Behausung in der Regel für die männliche Feldgrille bestimmt, an deren Zirpen man sich erfreute. Die charakteristischen Laute der männlichen Grillen werden durch schnelle Bewegungen ihrer Schwingeorgane erzeugt, die Schallwellen in der Luft erzeugen. Die Zirpaktivität der Grillen wird unter anderem von der Umgebungstemperatur beeinflusst. Bei wärmerem Wetter können Grillen schneller zirpen, da ihre Muskelaktivität beschleunigt wird. Bei kühleren Temperaturen zirpen sie langsamer oder hören ganz auf. Grillenhäuschen wurden daher bevorzugt an wärmeren Orten in der Wohnung platziert. Das nach oben hin herausziehbare Brettchen dient als Eingang und ermöglicht es, den kleinen Insektenkäfig zu verschließen. An den Seitenwänden sind Luftlöcher eingearbeitet. Kleine Wohnungen bezeichnete man im frühen 19. Jahrhundert gerne als "Grillenhäuschen" (so bei Goethe und Sophie von La Roche).
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